„Dein Spiegel kann Leben retten“ - Unter diesem Motto möchte die Polizei Köln wieder das Thema Sicherheit beim Abbiegen in den Fokus der Menschen rücken.
Im Mittelpunkt der neu aufgelegten Aktion steht das Abbiegeverhalten und die optimale Spiegeleinstellung an großen und schweren Fahrzeugen, die zum Beispiel für den gewerblichen Güterverkehr genutzt werden.
Insbesondere in einem Lkw Führerhaus sind die nicht unmittelbar einsehbaren Bereiche sehr groß. Hier kann durch verschiedene und richtig eingestellte Spiegel der nicht einsehbare Bereich deutlich verkleinert - in modernen Fahrzeugen nahezu eliminiert werden.
Vor allem beim Abbiegen von großen und schweren Lkw, sind die Folgen einer Kollision oftmals fatal. Allein im Jahr 2024 haben zwei Radfahrerinnen genau dabei ihr Leben verloren.
Daher startet die Fachdirektion Verkehr ab dem 10. April mit einer ganz besonderen Aktion, um insbesondere Berufskraftfahrer aus dem Inland, aber auch aus dem europäischen Ausland ansprechen und gezielt sensibilisieren zu können.
Mit mehrsprachigen Info-Flyern zum richtigen Abbiegeverhalten richtet sich das besondere Beratungsangebot daher auch erstmals an Fahrer im Transitverkehr. Mit tatkräftiger Dolmetscher-Unterstützung von Polizistinnen und Polizisten, die die Flyer zuvor in verschiedene Sprachen übersetzt haben, wird auf das Thema Schrittgeschwindigkeit beim Rechtsabbiegen hingewiesen.
Die Info-Flyer sind in verschiedenen Sprachen online abrufbar.
Zahlen und Fakten 2025
Beinahe täglich nimmt die Polizei Köln Abbiegeunfälle auf – teils mit schweren Folgen für die Beteiligten. Das „Abbiegeverhalten" zählt damit immer noch zu den TOP-Unfallursachen.
Allein für das Jahr 2024 hat die Polizei über 800 Abbiegeunfälle registriert bei den Menschen teils schwere Verletzungen erlitten haben – viele von ihnen zählen zu der Gruppe der sogenannten „ungeschützten Verkehrsteilnehmer“. Zur Erklärung: Das sind die Menschen, für die zum Beispiel ein passiver Schutz (z.B. ein Helm) gesetzlich vorgeschrieben ist.
Beinahe die Hälfte der Verunglückten waren mit dem Fahrrad oder auf einem E-Bike/Pedelec unterwegs. Zwei Frauen verloren dabei ihr Leben.
Link Pressemeldungen:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12415/5724577
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12415/5753470
Über 90 Fußgänger und Nutzende von E-Scootern zählen darüber hinaus zu den verunglückten Unfallbeteiligten.
Wichtige Informationen für „Abbieger“!
Biegen Sie innerstädtisch mit einem Kraftfahrzeug über 3,5 t zGM nach rechts ab, dürfen Sie nur mit Schrittgeschwindigkeit, also mit höchstens 10 km/h, fahren!
- Stellen Sie vor Fahrtbeginn die Fahrzeugspiegel richtig ein.
- Beobachten Sie den Verkehr bereits vor dem Abbiegen aufmerksam und kündigen Sie frühzeitig Ihre Abbiegeabsicht mit dem Fahrtrichtungsanzeiger an.
- Behalten Sie beim Warten vor Ampeln den rückwärtigen und rechtsseitigen Verkehr im Blick. Dazu gehören auch Personen auf Gehwegen oder neben dem Führerhaus, die ggf. schlecht wahrzunehmen sind.
- Der Schulterblick beim Abbiegen ist unerlässlich!
- Grundsätzlich muss beim Abbiegen immer mit Zweiradverkehr aus beiden Richtungen gerechnet werden.
Präventionshinweise
Ohne den sogenannten ungeschützten Verkehrsteilnehmenden den Vorfahrtsanspruch absprechen zu wollen:
Wer sich hinter oder neben einem Lkw befindet, sollte prüfen, ob er gefahrlos vorbeifahren kann. Unter Umständen kann es ratsam sein, hinter größeren Fahrzeugen zu bleiben. So können der Abstand angepasst und die Fahrbewegungen besser eingeschätzt werden.
Zudem gilt, dass die vorgesehenen Radverkehrsanlagen zu nutzen sind. Sind diese nicht vorhanden, muss die Fahrbahn benutzt werden. Fahren auf dem Gehweg ist gefährlich und verboten! (Ausnahme Kinder unter 10 und Begleitpersonen).