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Ja zum Helm
„Ja zum Helm! – weil Leben schön ist“
15 Männer und Frauen berichten von ihren Fahrradunfällen mit und ohne Fahrradhelm. Sie schildern für die Kölner Kampagne „Ja zum Helm! – weil Leben schön ist“ ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen.
Markus Rackwitz (51) aus Köln

„Zu Hause machte mich meine Frau sofort ganz aufgeregt auf den Bruch meines Helmes, das zerrissene Trikot und das viele Blut aufmerksam.“

Als Hobby-Radsportler und Triathlet war Herr Rackwitz am 15. September 2018 „auf einer lockeren Trainingsausfahrt" von Köln über Neuss nach Düsseldorf unterwegs. Auf dem Rückweg wurden ihm in die Fahrbahn eingelassene Straßenbahnschienen zum Verhängnis und er schlug mit voller Wucht seitlich mit dem Helm auf die Fahrbahn auf.

„Nachdem ich mich wieder hochgerappelt hatte, untersuchte ich zunächst die Beschädigungen meines Rades.“

Erst Wochen später wurde ihm bei der Trainingsauswertung bewusst, welch großes Glück er gehabt hatte. Sein Helm hatte ihm offensichtlich das Leben gerettet. An den Daten seiner GPS-Uhr konnte er den Unfall detailliert nachvollziehen.

„Ich musste erkennen, dass ich mich nicht direkt nach dem Sturz hochgerappelt, sondern tatsächlich Minuten ohne Bewusstsein auf der Hauptstraße gelegen hatte!“

Seitdem setzt er sich in seinem Kollegen-, Bekannten- und Familien-Kreis stets für das Tragen von Helmen ein und möchte auch die Kampagne der Polizei unterstützen.

Juliane Völlmecke (63) aus Bergisch Gladbach

„Als ich wieder zu Bewusstsein kam, war ich völlig gelähmt, konnte nicht mehr reden, lesen usw.“

Frau Völlmecke stürzte Anfang 1994 bei Dunkelheit auf regennasser, abschüssiger Straße in der Eifel. Sie trug keinen Helm. An das Unfallgeschehen hat sie keine Erinnerung mehr. Durch den Sturz erlitt sie eine Schädelfraktur und schwebte in Lebensgefahr: „Es war ein langer unerbittlicher Kampf.“

Noch heute leidet Frau Völlmecke unter den Folgen ihres Sturzes. Sie ist zu 60% schwerbehindert, berufsunfähig und hat eine bleibende Gesichtslähmung zurückbehalten. Heute sagt sie:

„Seither habe ich mir angewöhnt, in meinem Umkreis darauf zu drängen, einen Fahrradhelm zu tragen.“

 

Monika Tillich (60) aus Lülsdorf

Ideengeberin: „Weil Leben schön ist“

„Ich wollte nicht, dass meine Kinder als Waisenkinder aufwachsen!“

Die Sorge von Monika Tillich, die aus ihrem Zitat spricht, beruht auf Erfahrungen, die sie während regelmäßiger Urlaube in Südfrankreich gemacht hat. Dort hat sie auf den schmalen Radwegen schwere Unfälle von entgegenkommenden Radfahrern mitbekommen. Frau Tillich sieht sich bis heute als Vorbild für Ihre Enkelkinder und trägt seit nunmehr 25 Jahren einen Fahrradhelm.

Fotos der Kampagne „Runter vom Gas“ mit dem Schriftzug „Weil Leben schön ist“, die 2016 auf großen Tafeln neben der Autobahn zu sehen waren, haben Frau Tillich inspiriert. Ihre Tochter hat ihr den Schriftzug auf ihren Helm kalligraphiert. Mit ihrer Einsendung hat Frau Tillich die Idee zur Ergänzung des Kampagnentitels geliefert.

„Ich trage meinen Helm seither noch lieber als Statement und nerve meine Mitmenschen ständig mit der Aufforderung, auch einen Helm zu tragen.“


Infos zur Kampagne „Runter vom Gas - weil Leben schön ist“
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat mit dem Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) im Rahmen der Kampagne „Runter vom Gas“ 2016 einen Fotowettbewerb veranstaltet. Die schönsten Fotos waren auf Großplakaten neben den Autobahnen zu sehen und trugen den Schriftzug „Weil Leben schön ist“.

 

Karin Gorzolla (54) aus Köln

„Mir fehlen 2 Wochen Erinnerung, ich habe auf der Intensivstation randaliert und war richtig aggressiv bei gleichzeitiger Weinerlichkeit und verändertem Essverhalten.“

Ein Auto erfasste Frau Gorzolla im März 2017 auf der Militärringstraße auf ihrem Fahrrad. „Wie immer“, so ihre Schilderung, trug sie auch an diesem Tag keinen Helm. Die Folge: Schädel-Hirn-Trauma, Schädelbasisbruch und Blutungen im Frontallappen – dem Areal des Gehirns, in dem das emotionale Verhalten gesteuert wird – die Persönlichkeit eines Menschen.

Es folgte eine lange Reha-Zeit. Nach vier Monaten versuchte Frau Gorzolla sich zurück ins Berufsleben zu kämpfen, doch der Unfall hatte sie nach ihrer Schilderung derart verändert und aggressiv gemacht, dass sie ihre Arbeitszeit nach einem Jahr reduzierte und sich in eine neuropsychologische Therapie begab.

Es kostete sie eine Freundschaft und sie fährt bis heute kein Fahrrad mehr. Sie sagt, dass sie durch einen buchstäblichen "Blötsch am Kopp" für immer gezeichnet ist.

 

Monika (67) und Manfred (70) Morenzin aus Kerpen-Sindorf

„Dank unserer Fahrradhelme blieben unsere Köpfe unverletzt.“

Monika und Manfred Morenzin sind seit Jahrzehnten begeisterte Mountainbiker und mittlerweile auf E-Bikes umgestiegen. Bei einem Urlaub in Südfrankreich stürzten sie beide, nachdem Manfred Morenzin am Ende einer langen Radtour mit seinem Vorderrad das Hinterrad seiner vorausfahrenden Frau berührte. „Ich stürzte mit dem Kopf über die Lenkstange und flog voll auf den Kopf“, berichtet Frau Morenzin. Auch ihr Mann stürzte. Die Eheleute erlitten schwere Verletzungen, Manfred Morenzin brach sich ein Schlüsselbein. Beide sind jedoch überzeugt, dass der Unfall ohne Helm auf dem Kopf viel schlimmer für sie ausgegangen wäre.

 

Jutta Lüttgens (73) aus Bedburg

„Die Diagnose lautete Schädelhirntrauma. Geblieben ist mir ein Hörschaden auf einem Ohr.“

Frau Lüttgens trug bis vor 18 Jahren nur gelegentlich einen Helm. An einem Januartag, als sie ohne Helm nur mal kurz zu einer Hausaufgabenbetreuung unterwegs war, wurde sie ohne eigenes Verschulden von einem Auto angefahren und mit schweren Kopfverletzungen in eine Klinik geflogen. Nach zwei Tagen erwachte Frau Lüttgens wieder aus dem künstlichen Koma und konnte 10 Tage später das Krankenhaus verlassen. Sie erinnert sich heute noch gut an die Zeit in der sie starke Schmerzen plagten, an die andauernden Schwindelanfälle zu Hause und neuropsychologischen Reha-Maßnahmen.

Ihr Fazit: „Heute ist der Fahrradhelm mein ständiger Begleiter.“

 

Siegfried Hermanns (68) aus Geilenkirchen

„Mein Helm war an zwei Stellen zerbrochen.“

An einem schönen Nachmittag im Mai 2016 machte Herr Hermanns mit einem Fahrradfreund eine Radtour durch den Selfkant. Er war mit seinem Trekking-Rad unterwegs und trug Radkleidung sowie einem Helm, als er auf einer abschüssigen Straße, bei Einfahrt in einen Ort, durch einen Zuruf eines Fußgängers abgelenkt wurde. Im gleichen Moment rief sein Freund, der etwa zwei Meter vor ihm fuhr: „Pass auf!“ doch die Warnung vor einer quer über die Straße verlegten Kabelbrücke kam zu spät. Er stürzte, verlor für etwa 30 Sekunden das Bewusstsein um kam 10 Meter weiter wieder zu sich – sein Fahrrad lag auf ihm.
Im Krankenhaus stellten die Ärzte Prellungen von der Schulter bis zur Hüfte fest, deren Auswirkung Herrn Hermanns noch vier Monate schmerzhaft an die Ausfahrt erinnerten.

„Der Helm hat mir wahrscheinlich den Kopf gerettet. Meine Frau trägt seit diesem Vorfall auch einen Helm.“

 

Simone Trapp (60) aus Meerbusch

„Später stellte ich fest dass mein Helm auf der rechten Seite komplett durchgebrochen war. Gemerkt hatte ich von dem Aufprall mit dem Kopf nichts.“
Frau Trapp wollte vor einigen Jahren morgens bei Regen eigentlich nur diagonal über eine Straßenbahnschiene fahren. Das Vorderrad ihres Fahrrads rutschte weg – Frau Trapp kam zu Fall und schlug mit der rechten Körperseite auf der Straße auf. Mit dem Fokus auf zwei Bänderrisse in der Schulter stellte sie erst später fest, dass ihr Helm auf der rechten Seite komplett durchgebrochen war.
Frau Trapp fährt seit über 20 Jahren mit dem Fahrrad zur Arbeit und trägt immer einen Helm.
Eigene Einschätzung: „Glück gehabt!“

 

Peter Krolle (74) aus Ratingen

„Mit dem Kopf schlug ich auf die Bordsteinkante auf.“
Herr Krolle fand im „Rennradfahren“ im Alter von 40 Jahren sein sportliches Hobby. Mit 55 Jahren ließ er sich den ersten Helm schenken, nachdem ein Freund bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. In den vergangenen vier Jahren hatte Herr Krolle zwei schwere Fahrradunfälle.
Auf einem Radweg kam ihm eine Familie auf Fahrrädern entgegen. Das etwa acht Jahre alte Kind scherte direkt vor ihm aus und stieß mit ihm zusammen. Er konnte das Fahrrad nicht mehr halten, fuhr über einen kleinen Grünstreifen und stürzte auf die Landstraße. Sein Kopf schlug auf dem Asphalt auf. Ein Autofahrer konnte gerade noch rechtzeitig anhalten. Durch den Helm geschützt, kam Herr Krolle bei diesem Unfall mit Abschürfungen an Armen und Beinen davon.
Bei seinem zweiten Unfall kam Herrn Krolle auf einer kleinen Dorfstraße ein großes rückwärtsfahrendes Baustellenfahrzeug entgegen. Mit seiner ganz auf dieses Fahrzeug ausgerichteten Aufmerksamkeit übersah er die Abdeckung einer auf der Straße liegenden Bauleitung. Beim Überfahren der Schwelle riss es ihm den Lenker aus der Hand. Herr Krolle stürzte mit dem Kopf voran über den Lenker und schlug mit dem Helm so heftig auf der Bordsteinkante auf, dass der Helm brach. Auch dieses Mal blieb es dank des Helmes auf dem Kopf bei Hautabschürfungen.
„Ohne Helm hätte ich wahrscheinlich größeren Schaden genommen.“

 

Joachim Daube (62) aus Düsseldorf

„Nach dem Unfall litt ich über mehrere Stunden unter Amnesie. Der Helm hat das Schlimmste abgehalten.“

Herr Daube hat sowohl beim Skifahren als auch auf dem Rad persönliche Erfahrungen mit Helmen gesammelt.

Im September 2017 fuhr Herr Daube mit seinem Fahrrad durch Düsseldorf. Als er nach rechts auf eine Vorfahrtstraße abbiegen wollte und nach links sah, um die vorfahrtsberechtigten Autofahrer passieren zu lassen, kam Gefahr von rechts auf dem Gehweg. Herr Daube bemerkte den Radfahrer auf dem Gehweg, wich ihm aus, stürzte und kam mit Gesichtsverletzungen und einem Schädel-Hirn-Trauma in eine Klinik.

 

 

Heidi Bergheim (67) aus Brühl

„Ich wurde samt Fahrrad mehrere Meter durch die Luft geschleudert. Das hätte mein Kopf nicht überlebt.“

Ende Juni 2008 fuhr Frau Bergheim mit ihrem Mann für einen Fahrrad-Urlaub an die Ostsee. Aus der täglichen Radtour sollte zwar nichts werden, aber dafür erwies sich die Hartnäckigkeit ihres Mannes als lebensrettend.

Vor dem Urlaub hatte Herr Bergheim Fahrradhelme gekauft, die Frau Bergheim allerdings mit der Begründung „meine Haare, wie sieht das aus, zu warm, zu schwer, meine Brille drückt usw.“ aber nicht tragen wollte. Ihr Mann bestand darauf, die Helme wenigstens im Urlaub mal auszuprobieren.

Dies erwies sich als großes Glück. Frau Bergheim fuhr auf einem breiten Radweg einer abschüssigen Straße, als sie in voller Fahrt vom Seitenspiegel eines Transporters am Rücken getroffen wurde. Nach Zeugenberichten wurde Frau Bergheim mehrere Meter samt Fahrrad durch die Luft geschleudert und schlug mehrfach auf dem Asphalt auf.

Nach siebenmonatiger Arbeitsunfähigkeit kehrte Frau Bergheim für anfänglich zwei Stunden pro Tag ins Arbeitsleben zurück. Den Helm hat sie zur Erinnerung aufgehoben. Er ist total verbeult, der vordere Schutz ist abgebrochen und aus der Seite ist ein Stück von dem dicken Schaumstoff rausgebrochen.

„Seit diesem Unfall fahren wir nur mit Helm, das ist für uns so normal wie Anschnallen im Auto. Viele unserer Freunde und Bekannten tuen es uns gleich.“

 

Ulrich Schüring (64) aus Wesel

„Es hat laut geknallt, es tat aber nichts weh und ich war ganz klar.“
Den Hobby-Biker Ulrich Schüring hat es vor ca. 25 Jahren am Anfang einer Ausfahrt in Wesel erwischt. Da er sich wegen durchschnittlicher Geschwindigkeiten von circa 25 Stundenkilometern einfach sicherer fühlte, trug er einen Helm.
Die geplante Tour über 50 Kilometer endete bereits nach 500 Metern, als er bei voller Fahrt „mal eben“ an einer abgesenkten Bordsteinkante hoch auf den Radweg fahren wollte. Die Fehleinschätzung des Winkels für das Fahrmanöver führte zum Sturz. Herr Schüring erinnert sich, dass vor seinen Augen alles wie in Zeitlupe bei vollem Bewusstsein ablief. Er stürzte nach rechts über den Lenker und schlug mit dem Kopf, nahe der Schläfe, auf den geteerten Radweg.
Da er keine Schmerzen spürte, brachten Herr Schüring und sein Freund die Radtour zu Ende. Der Schreck setzte erst anschließend ein, als er seinen Helm auszog und genauer inspizierte.
Die etwa zwei Zentimeter dicke Styroporschale war an der Aufschlagstelle eingedrückt und auf einer Länge von etwa drei Zentimetern komplett eingerissen.
„Ohne diesen Schutz wäre die Sache bestimmt übel ausgegangen und ich glaube nicht, dass ich dann heute diese Mail hätte schreiben können. Als damals junger Vater von zwei Grundschulkindern habe ich oft gedacht, was gewesen wäre, wenn ich keinen Helm getragen hätte.“
Drei weitere Stürze, bei denen sein Kopf Bodenkontakt hatte, hat Herr Schüring dank eines Helms ebenfalls gut überstanden.

 

Werner Voß (63) aus Wiehl

„Ich trage den Helm nicht nur bei längeren Ausfahrten mit dem Rennrad, sondern auch bei Kurzstrecken mit dem Tourenrad – auch wenn ich nur zum Brötchenkaufen fahre.“

Als passionierter Radfahrer legt Herr Voß 5.000 bis 6.000 Kilometer im Jahr mit dem Rad zurück. Früher, als er noch berufstätig war, kam er sogar auf bis zu 9.000 Kilometer jährlich, da er über viele Jahre kein Auto besaß.

Zweimal konnte sich Herr Voß auf seinen Fahrradhelm verlassen. Das erste Mal bei einer Ausfahrt mit dem Rennrad am Bodensee, als er einem Rinnsal auswich und beim Versuch, vom Rasen auf den Asphalt zu wechseln, die Kontrolle über sein Rad verlor. Beim Aufprall mit dem Kopf brachen am Helm zwei Streben.

„Ich war froh, dass es der Helm und nicht mein Schädel war, der auf diese Art und Weise zu Bruch kam.“
Das zweite Mal stürzte Herr Voß im Oberbergischen, als er auf abschüssiger Strecke mit hoher Geschwindigkeit in einer Linkskurve auf Rollsplit wegrutschte. Die Fahrt endete nach dem Aufschlag mit dem Helm auf der Straße in einem Stacheldrahtzaun.

„Ich habe den Helm natürlich ersetzt, auch wenn er nicht gebrochen war. Das halte ich für wichtig! Die heutigen Helme sind sehr komfortabel, sprich auch bei Hitze sehr luftdurchlässig und obendrein erschwinglich.“
„Egal mit welchem Rad und welcher Geschwindigkeit ich unterwegs bin, wie kurz die Strecke ist, ob es ein abgelegener Weg ohne Verkehr oder eine stark befahrene Hauptstraße ist. Der Helm gehört bei mir, genau wie auch beim Skifahren, immer auf den Kopf.

 

Klaus Pabst (48) aus Köln

„Beim Skifahren gelernt: Mein Schutzengel hat mir auf gnädige Art beigebracht, dass ein Helm für mich Pflicht ist. Ich habe gelernt und verzichte niemals mehr auf meinen Kopfschutz – und kann dies nur auch jedem anderen anraten.“
Herr Pabst ist im Sommer auf dem Mountainbike unterwegs – im Winter steht er auf Skiern. Dass bei beiden Sportarten der Kopf in Gefahr ist, wusste Herr Pabst.
Beim Skifahren in den Rocky Mountains einen Helm zu tragen, war für ihn selbstverständlich, denn: „Trees don´t move!“ – „Bäume weichen nicht!“ Beim Radfahren im Gelände war der Helm auch immer auf seinem Kopf. Auf dem Weg zur Arbeit auf der Straße verweigert er aber standhaft den Helm.
Das änderte sich nach seinem letzten Skiurlaub. Auf menschenleerer Piste und bei besten Schnee- und Sichtbedingungen zeigte seine Smartwatch eine Geschwindig- keit von 84 Stundenkilometern an, als er auf einer Eisplatte am Hang zum Schwung ansetzte, stürzte, durch die Luft flog und mehrmals mit dem Kopf auf knochenharter Piste aufschlug. Der Helm war danach „Schrott“ und so saß Herr Pabst am darauffolgenden Tag mit Schrammen am Schienbein und neuem Helm im Lift.
„Ohne Helm wäre ich wahrscheinlich niemals mehr Ski gefahren. Im Lift wurde mir klar: Wie dumm eigentlich, bei 14 Tagen Skiurlaub im Jahr auf einen Helm zu setzen, beim täglichen Radfahren aber nicht. Man meint, alles im Griff zu haben. Der Unfall hat mir gezeigt, dass man bei einem Sturz rein gar nichts mehr unter Kontrolle hat. Dazu kommt, dass eine Straße oder auch ein Auto ein noch deutlich härteres Hindernis ist, als eine Schneepiste.“

 

Claudia Neufang (59) aus Köln

„Niemand sonst war beteiligt – einfach dumm gelaufen.“
Frau Neufang ist seit Jahren mit ihrem Mann in jeder freien Minute mit den Rädern unterwegs – immer mit Helm. So auch am 22.7.2017, als beide von Köln-Dellbrück bei gutem Wetter in Richtung Innenstadt fuhren, wo die Ausfahrt mit einem leckeren Eis belohnt werden sollte.
Es war wenig Verkehr auf der Straße, als Frau Neufang vermutlich in eine Straßenbahnschiene geriet. Genau kann sie das nicht sagen, denn:
„Ich verstand gar nicht, wieso ich plötzlich bäuchlings auf der Straße lag, mit Helm auf dem Kopf und Brille auf der Nase.“
Auch die Fragen, warum so viele Menschen um sie herum standen und warum der fremde Mann sie anschrie, sie solle die Augen öffnen, blieben zunächst unbeantwortet. Dann stellte sich für Frau Neufang heraus, dass es sich bei dem Mann um den Notarzt handelte, der einen Rettungshubschrauber anforderte.
Im Krankenhaus Holweide wachte Frau Neufang auf der Station richtig auf. Zum Glück blieb es bei „nur“ einer schweren Gehirnerschütterung und leichten Abschürfungen.
„Bei der ersten Visite wurde mir von den Ärzten bestätigt, dass ich deshalb großes Glück hatte, weil ich einen Helm auf dem Kopf hatte.“
Der Helm war äußerlich kaum beschädigt – nur ein paar Kratzer, und die Rückleuchte am Helm war kaputt. Die Styroporinnenschale aber war wie eine Nuss komplett geknackt.
„Ich habe mich bei meinem Helm gebührend bedankt, ihn in die Mülltonne geworfen und zwei Wochen später einen neuen gekauft. Dieser durfte drei Wochen nach dem Unfall mit mir den Bodensee umrunden und etliche Bahnschienen überqueren, was mir bis zum heutigen Tag immer noch nicht locker gelingt.“
„Ich habe über ein Jahr gebraucht um mich vollständig von dem Unfall zu erholen. Bis heute bin ich über 3000 km mit meinem „Unfall-Rad“ gefahren. Keinen Meter ohne Helm!“

 

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