Statt sie helfen zu lassen, sehen sich Einsatzkräfte von Stadt und Polizei Köln nahezu täglich verbalen und körperlichen Angriffen ausgesetzt. In der Ausstellung „Der Mensch dahinter“ erlauben diese Menschen Einblicke hinter ihre Uniformen.
Neben großformatigen Porträts erzählen insgesamt 50 Betroffene ihre Geschichten. Darunter aus Köln Beschäftigte von Polizei und Feuerwehr sowie des Ordnungsdienstes und des Vollziehungsdienstes Kämmerei. Mit dabei auch eine Notärztin, ein Staatsanwalt und eine Domschweizerin. Alle Kölner Protagonistinnen und Protagonisten waren bei der Ausstellungseröffnung am 12. Juni dabei. In einer Vernissage erzählten sie zum Teil gegenüber den geladenen Gästen der „Blaulichtfamilie“ ihre Geschichten. Zur Ausstellungseröffnung hatten Stadtdirektorin Andrea Blome und Polizeipräsident Falk Schnabel eingeladen.
Wie geht man mit Gewalt um? Polizeihauptkommissarin Anna-Magdalena Gewehr sagt: „Eine Art Mauer hat man relativ schnell für sich gezogen. Einfach weil man schnell merkt, dass man nicht selbst gemeint ist, sondern die Polizei als Instanz. Deshalb kann man das in den allermeisten Fällen ganz gut von sich wegschieben.“ Dennoch, so betonte Polizeipräsident Falk Schnabel bei der Ausstellungseröffnung, werden Tätlichkeiten gegenüber Vollzugskräften konsequent zur Anzeige gebracht und in einer eigens dafür bei der Staatsanwaltschaft Köln eingerichteten Abteilung verfolgt.
Auch zwei der vier Ausstellungsmacher von der Initiative für Respekt und Toleranz waren extra zur Eröffnung nach Köln gekommen: Burkard Knöpker und Andrea Wommelsdorf setzen sich gemeinsam mit Charlotte Beck und Dr. Dirk Reinhardt für ständig wechselnde Ausstellungorte ein. Sie war schon in Münster, Stuttgart oder Bonn zu sehen und geht als nächstes nach Steinfurt. Andrea Wommelsdorf sagt über ihre Idee zu der Initiative: „Menschen, die täglich unter Stress Entscheidungen in Sekundenschnelle treffen müssen, um anderen zu helfen, verdienen unsere Wertschätzung und unseren Dank. Gerade angesichts der zunehmenden Übergriffe gegenüber Leuten in Uniform dürfen wir nie vergessen, dass uns hier Menschen gegenüberstehen. Ihre ganz persönliche Geschichte und ihren Berufsalltag zu kennen, ist ein wichtiger erster Schritt zu einem respektvollen Miteinander.“
Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Juli 2023 im Stadthaus Deutz zu sehen. Der Eintritt ist frei. Ein hochwertiger Ausstellungskatalog mit mehr als 50 „Geschichten“ sowie Grußworten aller (Kölner) beteiligten Behörden sowie des Erzbistums ist gegen eine Spende an das Sozialwerk der Kölner Polizei e. V. unter IBAN DE 49 23705 0198 0003 2521 37, Kontoinhaber: Sozialwerk der Kölner Polizei e. V., Verwendungszweck: Der Mensch dahinter sowie eine begleitende E-Mail an oeffentlichkeitsarbeit.koeln [at] polizei.nrw.de (oeffentlichkeitsarbeit[dot]koeln[at]polizei[dot]nrw[dot]de) erhältlich.