Unsere Verkehrssicherheitsberaterinnen Beate Kampermann und Miriam Weber vermittelten Inklusionskindern der Karl-Barthold-Schule wichtige Erkenntnisse über die Gefahren des "Toten Winkels" bei Lastkraftwagen. Die rund fünfstündige Veranstaltung umfasste mehrere Durchläufe, an denen neben den Schulklassen auch weitere Menschen mit Behinderung teilnahmen, die von der Hephata-Stiftung in Mönchengladbach betreut werden.
Perspektivwechsel mit großer Wirkung
Dank eines von der Spedition Brocker bereitgestellten Lkw hatten die Kinder die Gelegenheit, selbst ins Fahrerhaus zu klettern. So konnten sie hautnah erfahren, wie man den Straßenverkehr darin erlebt, was man alles sehen kann... und was eben nicht. Begleitet wurde die Aktion von Berufskraftfahrer Daniel Jenner von der Firma Brocker, der den Lkw bereitstellte und Fragen der Kinder beantwortete.
"Ich lerne dabei selbst auch noch was dazu", so Jenner, der sich eigens für die Veranstaltung freigenommen hatte. Er betonte, wie wichtig Aufmerksamkeit gerade im Stadtverkehr ist und lobte die Möglichkeit, dass die Kinder in einem "sicheren Umfeld" Erfahrungen sammeln konnten.
Zusammenarbeit für mehr Verkehrssicherheit
Die Aktion war eine Kooperation zwischen Hephata, der Spedition Brocker und der Polizei Mönchengladbach. Für Beate Kampermann und Miriam Weber war die Durchführung mit Inklusionskindern eine besondere Herausforderung. Bisher fand das Projekt nur an einer Grundschule statt, soll künftig aber ausgeweitet werden. "Das Thema betrifft nicht nur Kinder, sondern alle Altersgruppen", erklärt Miriam Weber. Daher wird der Lkw auch beim anstehenden Pedelec-Tag für Seniorinnen und Senioren im April zum Einsatz kommen.
Theorie trifft Praxis
Die Inklusionskinder, die aus unterschiedlichen Altersklassen und mit verschiedenen Förderschwerpunkten kamen, hatten sich im Unterricht theoretisch auf das Thema vorbereitet. Projektleiterin Angela Lennartz von Hephata meint allerdings: "Theorie ist das eine, aber je mehr wir handlungsorientiert arbeiten und je häufiger wir das Erlernte wiederholen können, desto besser für die Kinder."
Auch die Lehrerinnen und Lehrer zeigten sich begeistert: "Wenn die Kinder es selbst erleben und beschreiben können, ist es viel glaubhafter und bleibt nachhaltig in Erinnerung", so eine Sonderpädagogin. Auch den Lehrkräften selbst gebe es mehr Sicherheit, wenn ihre Schützlinge praktische Erfahrungen machen und diese verinnerlichen.
Die Dienststelle für Verkehrsunfallprävention und -opferschutz wird die Aktion "Toter Winkel" auch weiterhin im Rahmen größerer Veranstaltungen durchführen, um bei möglichst vielen Zielgruppen ein Bewusstsein für diese besondere Gefahr im Straßenverkehr zu schaffen.